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Mehr als nur Bienen

Eine Honigbienenkolonie besteht aus mehr als nur aus Bienen. Es gibt ein ganzes Ökosystem, das von mikroskopisch kleinen bis zu recht großen Lebensformen reicht, weil es viele symbiotische und gute Beziehungen in einer Bienenkolonie gibt. Diese Beziehungen schaffen es oft, krankheitserregende Organismen aus dem Stock zu verdrängen.

Makro- und Mikrofauna

Es gibt zum Beispiel mehr als 170 Milbenarten, die harmonisch mit den Bienen zusammenleben. Wenn die Milben am Leben gelassen werden (anstatt sie mit Akariziden zu töten), dann werden sie von anderen Insekten, die im Stock leben, wie dem Pseudoskorpion, der schädliche Milben frisst, gefressen.

Eine Untersuchung wilder Stöcke hat gezeigt, dass sich gerade im makroskopischen Bereich viele Lebensformen finden, wie Milben, Käfer, Wachswürmer, Ameisen und Schaben.

Mikroflora

Auch die Mikroflora in einem Bienenstock ist vielseitig, von Pilzen über Bakterien hin bis zu Hefen. Viele davon sind notwendig für die Verdauung von Pollen oder den Erhalt eines gesunden Verdauungstrakts der Bienen, indem Krankheitserreger verdrängt werden, die andernfalls den Stock überlasten würden. Scheinbar gutartige und selbst leicht schädliche Erreger haben oft einen Nutzen, indem sie anstelle von tödlichen Erregern agieren.

Viele der Gattung Lactobacillus werden gebraucht, um Pollen verdauen zu können; viele der Bifidobakterien und der Gluconacetobacter sind nützlich, um Nosema und andere Krankheitserreger zu vertreiben und sie tragen vermutlich auch zur Verdauung bei.

Krankheitserreger?

Sogar scheinbar krankheitserregende Organismen, wie der Aspergillus fumigatus, der Steinbrut verursacht, ersetzen noch schlimmere Krankheitserreger, wie in diesem Fall Nosemaseuche, oder im Falle von Ascosphaera apis, der Kalkbrut verursacht, aber der Europäischen Faulbrut vorbeugt.

Das Gleichgewicht durcheinander bringen

Wie sehr bringen wir das Gleichgewicht dieses vielseitigen Ökosystems durcheinander, wenn wir anti-bakterielle Substanzen wie Tylan oder Terramycin oder Pilzbekämfpungsmittel wie Fumidil einsetzen? Selbst ätherische Öle und organische Säuren haben einen antibakteriellen und pilzbekämpfenden Effekt. Und dann töten wir zusätzliche noch viele Milben und Insekten mit Akariziden.

Nachdem wir dann dieses komplexe Gebilde völlig durcheinander gebracht haben, ohne Rücksicht darauf, dass wir das Wachs verschmutzen, das wir weiter benutzen und als Kunstwaben wieder in den Stock geben, sind wir überrascht zu sehen, dass unsere Bienen sich nicht gut entwickeln. Unter diesen Umständen sollten wir eher überrascht sein, dass sie überhaupt noch am Leben sind!

Weiterführende Info

Suchen Sie Im Internet unter folgenden Begriffen und schauen Sie sich die Ergebnisse an:
Bienen Mikroflora (8 290 Treffer)
Bienen “symbiotische Milben” (42 500 Treffer)
Bienen symbiotische Bakterien (6 420 Treffer)
Hier finden Sie weitere Begriffe und Gruppen, die Sie auch suchen können:
Bifidobacterium animalis
Bifidobacterium asteroides
Bifidobacterium coryneforme
Bifidobacterium cuniculi
Bifidobacterium globosum
Lactobacillus plantarum
Bartonella sp.
Gluconacetobacter sp.
Simonsiella sp.

Lesen Sie auch Martha Gilliams Forschung bei Bee Unto Others.

Michael Bush

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