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Im Frühling

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Kliamabhängig

Nach dem Überwintern scheint die Zucht im Frühjahr ein weiteres Thema zu sein, das heftig diskutiert wird. Und, genauso wie das Überwintern, sind auch hier die Antworten klimaabhängig. Ich kann nur das mit Sicherheit weitergeben, was ich in meinem Klima ausprobiert habe. Die meisten Standorte, an denen ich Erfahrungen mit Bienenzucht habe, sind recht ähnlich (kalte Winter u.Ä.), aber einige Orte waren etwas kälter (Laramie), andere etwas trockener (Laramie, Brighton und Mitchell), aber alle meine Erfahrungen beziehen sich auf den Landzipfel Nebraska und Südnebraska; vergessen Sie das also beim Lesen der folgenden Seiten nicht.

Bienen füttern

Der Frühling hier ist sehr wechselhaft und unvorhersehbar. Wir können warmes Flugwetter und Baumpollen im späten Februar haben, aber manchmal bleibt es auch bis April kalt. Der erste wirkliche Nektar stammt von frühblühenden Obstbäumen irgendwann im April, am wahrscheinlichsten ab Mitte April. Was das Wachstum im Frühling am meisten anregt, ist Pollen. Sirup zu füttern, steht dahinter weit zurück. Wenn Sie Sirup im Februar oder März füttern (wenn es warm genug dafür sein sollte) und die Bienen dann beginnen, ganz viel Brut aufzuziehen und plötzlich von einem harten Frost überrascht werden (hier wäre es ungewöhnlich, dass die Temperaturen unter Null fallen), dann könnten die Bienen bei dem Versuch sterben, die Brut warm zu halten. Andererseits werden die Bienen nicht stark genug sein, um eine gute Ernte einzufahren, wenn sie nicht vor der ersten Nektartracht Mitte April richtig loslegen. Ich stelle deshalb sicher, dass die Bienen genug Pollen und Vorräte zu Verfügung haben. Trockener Zucker kann sie vor dem Verhungern bewahren. Wenn das Wetter warm genug bleibt und die Bienen zu leicht sind, dann würde ich es mit Sirup versuchen. Als Mischverhältnis empfehle ich 2:1 oder 5:3, aber nicht 1:1. 1:1 bedeutet einfach zu viel Feuchtigkeit für den Stock und hält sich nicht lange. Deshalb bestehen meine Empfehlungen vor der ersten Blüte vor allem darin, sicherzustellen, dass die Bienen Pollen haben und nicht wegen Honigmangels sterben. Sobald die ersten Blüten zu sehen sind, ist es nicht mehr nötig, zu füttern, aber falls es über längere Zeit regnerisch bleibt, dann kann es doch noch sinnvoll sein. Mit meinen Bodenbrettfütterer ist es leicht, die Bienen schnell zu füttern. Stecken Sie einfach die Stöpsel in die Öffnung und füllen Sie die Bretter mit Sirup auf, auch wenn etwas ausläuft. Wenn es stark regnet, kann es Sinn machen, den Stock abzudecken, damit kein Regenwasser in den Sirup fließt, aber wenn es nur nieselt, ist das nicht nötig. Hier funktioniert eine 2:1 Mischung gut und falls doch etwas Regen in den Sirup gelangt und dieser dadurch etwas verwässert, werden die Bienen ihn trotzdem noch fressen, selbst sich das Verhältnis auf 1:2 umkehrt

Schwarmkontrolle

Ein anderes Thema im Frühling sind die Schwärme. Natürlich können Sie Ihre Stöcke mit Aufsätzen füllen, damit die Bienen den Stock nie ganz ausfüllen und keinen Platzmangel spüren. Aber meiner Erfahrung nach wird das einen Schwarm nicht aufhalten. Sie müssen einen anderen Weg finden, um die Bienen davon zu überzeugen, keine Schwarmvorbereitungen treffen.

Wenn meine Bienen über sich Honigvorräte hätten, wie es bei Walt Wright´s Bienen in Tennessee der Fall zu sein scheint, dann würde ich auch mit Checkerboarding arbeiten. Aber meine Bienen befinden sich immer im obersten Aufsatz und dadurch haben sie keinen verdeckelten Honig über sich. Deshalb versuche ich einfach nur, das Brutnest offen genug zu halten. Im April ist der Stock normalerweise noch zu klein, um einen Schwarm zu produzieren, aber falls doch richtig viel los ist, gebe ich ein paar zusätzliche Kästen dazu. Bienen scheinen im April nur dann zu schwärmen, wenn ihr Stock wirklich überfüllt ist. Ab Mai muss ich mich hier an meinem Standort ernsthaft darum kümmern, Schwärmen vorzubeugen. Das sollte am besten funktionieren, ohne Stöcke aufzuteilen, damit sich die ungeteilte Arbeitskraft auf die Honigproduktion konzentrieren kann. Dafür empfehle ich, das Brutnest offen zu halten. Hierfür eignet sich die Schachbrett-Methode gut, aber wie schon erwähnt, habe ich nicht die richtigen Voraussetzungen dafür. Wenn also ein Stock richtig durchstartet und im frühen Mai schon sehr stark ist, dann öffne ich das Brutnest mit leeren Rahmen. Ohne Kunstwaben. Nur leere Rahmen. Stellen Sie diese in das Zentrum des Brutnests, dann werden sie schnell bebaut und mit Brut gefüllt. Wie viele Rahmen Sie einsetzen, hängt von der Stärke des Stocks ab, aber wenn die Nächte nicht mehr kühl sind und die Bienen schnell die leeren Rahmen ausfüllen, dann können Sie schon den nächsten einsetzen. Das Maximum, das Sie nur in einem sehr starken Stock einsetzen sollten, liegt bei einem leerem Rahmen pro gefülltem Rahmen. Das Minimum liegt bei insgesamt einem leeren Rahmen.

Mehr Information zum Thema Schwarmvorbeugung finden auf der Seite Schwarmkontrolle.

Teilungen

Wenn Sie mehr Bienen haben wollen und die Honigproduktion dabei nicht Ihre erste Priorität ist, dann können Sie Stöcke aufteilen. Manchmal versuche ich an warmen Apriltagen, bis zum Bodenbrett durchzukommen und es zu säubern, während ich Ausschau nach Brut, Eiern usw. halte, um sicher zu sein, dass es dem Stock gut geht. Andernfalls schätze ich die Stärke und den Bevölkerungszuwachs einfach so ein, aber bis Sie dafür den richtigen Blick entwickeln, sollten Sie nach Schwarmzellen suchen. Normalerweise hängen sie von den Rahmen herab. Dadurch haben Sie eine bessere Vorstellung davon, wie viele Schwarmzellen ein Stock braucht, um einen Schwarm auszulösen und Sie können besser abschätzen, wie hart Sie eingreifen müssen. Wenn Sie viele Schwarmzellen finden, dann ist es schon zu spät für eine gute Ernte und Sie sollten sich darauf konzentrieren, den Stock zu teilen.

Aufsätze

Natürlich müssen Sie Aufsätze hinzufügen. Damit sollten Sie aber warten, bis der Stock nicht mehr mit kaltem Wetter zu kämpfen hat, sondern stark genug ist, sich um die zusätzlichen Aufsätze zu kümmern. Mein Ziel ist es, den Platz im Stock zu verdoppeln. Wenn Sie zwei volle Kästen haben, dann können Sie zwei Kästen hinzufügen. Bei vier vollen Kästen kommen vier neue dazu. In einem Supererntejahr kann es Ihnen aber passieren, dass Ihre Stöcke so groß sind, dass diese Regel nicht mehr funktioniert, aber es ist eine gute Orientierungszahl, um den Bienen einerseits genügend zusätzlichen Raum zu geben, ohne sie anderseits zu überfordern.


Michael Bush

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